erststellt der GD die Hinterhose schräg oder gerade?

  • Hallo, nun bin ich auch hier.... :) ich habe mir nun das Handbuch durchgelesen, das Tutorial und die Beiträge hier. Jetzt bin ich am Hosenschnitt erstellen.


    Meine Frage: ist die vom GD für mich konstruierte Hinterhose schon schräg gestellt oder nicht? Anders gefragt: wo liegt in der Hinterhose die Gesäßhöhenlinie? Ich müßte das wissen, weil ich die Hinterhose nämlich noch schräger stellen muss und ich dafür eine Basislinie brauche, von der aus ich das tun kann (um den rechten Winkel zur Gesäßhöhenlinie beizubehalten)


    Das Betrachten der GD-Konstruktion verwirrt mich, weil die hintere Mittelnaht zwar schräg liegt (wäre ja ein Zeichen für Schrägstellung der Hinterhose). Aber die Taillenlinie ist nicht entsprechend verschoben, damit auch nicht die Abnäher. Letzte 'hängen' nach wie vor lotgerecht nach unten. Was (denkt man in M&S-Kategorien) ein Zeichen dafür wäre, dass die Hinterhose eben nicht schräg gestellt wurde.



    vielen Dank! nähfloh :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nähfloh,
    hast Du Dir im Klassenzimmer die Hosenbeiträge angeschaut?
    http://homeatelier.catserver.d…/viewtopic.php?f=51&t=474


    Ich empfehle auch die Beiträge für meine Hosen:
    http://homeatelier.catserver.d…/viewtopic.php?f=50&t=459


    Die Gesäßlinie ist die unterste grüne Linie des Slopers.


    Die Hinterhose muss man etwas schräger stellen und vor allem die hintere Mitte ein paar cm höher ziehen.

  • Hallo :)


    jetzt habe ich weiter gewurstelt an meiner Hose, und nun muss ich noch mal fragen :oops: :


    Wo ist in der vom GD konstruierte Hinterhose die Gesäßlinie?


    Liebe Ursel, Du hast ja schon mal geantwortet und gesagt, sie entspräche der untersten Linie des Slopers. Danke erstmal, aber nach ein paar tagen bin ich jetzt trotzdem wieder verwirrt: :oops:


    Wenn die Hinterhosen-Gesäßlinie des GD der untersten Linie des Slopers entspricht, dann wäre das eine parallel zum Fußboden (bzw. eine lotgerecht zum Fadenlauf) liegende Linie. Aber: bei einer schräggestellten Hinterhose liegt doch auch die Gesäßlinie immer schräg!? Zumindest wird sie bei meinen Konstruktionen immer schräg, wenn ich nach Müller und Sohn vorgehe; Gesäßwinkel und so. (Die Gesäßlinie der Vorderhose bleibt ja parallel zum fußboden, weil sie nicht schräggestellt wird.)


    Ich möchte diese Gesäßlinie gerne in meine Hinterhosenschnitte und in meine Nesselproben einzeichnen, denn bei der Stoffanprobe kann ich dann kontrollieren, ob sie hängt oder nicht.


    Kann mir geholfen werden :roll:


    nähfloh, die übrigens allen ein gutes neues Jahr wünscht und heuer gerne an einem GD-Hosen-Kurs teilnehmen würde :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nähfloh,


    ich habe Dir ein paar Screenshots gemacht und hoffe, dass sie Deine Fragen beantworten.


    Das Schrägstellen der Hinterhose erfolgt etwa auf der Höhe, wo die Gesäßrundung von unten her gesehen in die Gerade übergeht. Bei den Garment Designer-Templates befindet sich dort ein Punkt.
    Auf Papier könnte man es so machen, dass man einen Schnitt von diesem Punkt aus gerade bis zur Seitenlinie schneidet, diese aber nicht durchschneidet.
    Dann würde man den oberen Teil zur Seitennaht hin kippen und danach Papier unterkleben und die Gesäßlinien wieder verbinden:
    Die unere rote Linie wäre die Gesäßhöhe. Die Breite des roten Keils zeigt die zudätzliche Verlängerung der Gesäßnaht.
    (Ich sehe gerade, dass in dieser Größe die Schrittkurve zu hoch sitzt. Bitte das hier mal ignorieren. Die Längen der Gesäßnaht und Vordere-Mitte-Naht muss sowieso immer nachgemessen und nach den eigenen Körpermaßen eingestellt werden)



    Jetzt, wo ich die Bilder drin habe, wird mir klar, dass ich am besten noch ein paar Verschiebepfeile reingezeichnet hätte.
    Aber ich denke, man kann es auch so sehen.


    So geht man vor:
    Zuerst wählt man das gewünschte Template und die Größe und schaltet "Dimensions" an.
    Dann aktiviert man alle Teile der Taillenlinie:



    Dann verschiebt man diese Linien in Richtung zur Seitennaht hin. Am besten mit einer der Pfeiltasten.
    Ein Hinweis: Die Gesäßlinie sollte so schräg gestellt werden, wie es der Gesäßlinie des Körpers entspricht.
    Am besten macht man von sich bzw. der zu benähenden Person ein Foto im Profil zum Vergleich.
    Es sind so 2,5 - 4.5 cm, bei starkem Hohlkreuz evtl. noch etwas mehr.
    Das Maß, wieviel man verschiebt, kann man oberhalb oder unterhalb an der Maßanzeige beobachten.



    Als nächstes nimmt man nur den hinteren Punkt und schiebt den um das gewünschte Maß nach oben, auch mit der Pfeiltaste.




    Dann gleicht man die Taillenlinie am mittleren Punkt und und weiter seitlich mit den Kurvenanfassern etwas an,
    so dass sich vom Mittelpunkt hinten zur Seite hin eine schöne Linie ergibt.
    An der hinteren Mitte zur Seite hin sollte der Winkel rechtwinklich sein.

  • Hallo Ursel, lieben Dank für diese Ausführliche Erklärung! das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen, wie ich mit dem GD die Hinterhose schräger stelle. Auf Papier kann ich es ja :wink:, aber eben nicht am PC. Mir scheint, der GD konstruiert die Hinterhosen generell gerader als Müller und Sohn oder Optimass, oder?


    Jetzt muss ich nur noch berechnen, wie sehr ich die Hinterhose schräg stellen muss; und mein Bezugspunkt ist dabei, wie sehr der GD die Hinterhose automatisch schräg stellt, und wieviel zusätzliche Schrägstellung mein Gesäß braucht. Wenn ich mit mit dem Rücken an die Wand stelle und dann den Winkel zwischen Wand und Gesäßverlauf messe, sind es 30 Grad.


    Danke für diese Info: "Das Schrägstellen der Hinterhose erfolgt etwa auf der Höhe, wo die Gesäßrundung von unten her gesehen in die Gerade übergeht. Bei den Garment Designer-Templates befindet sich dort ein Punkt."


    Das bedeutet, dass die Hinterhosengesäßlinie zwischen diesen beiden Punkten läuft: Punkt 1 ist der Schnittpunkt Seitennaht / Vorderhoseniveau und Punkt zwei ist der von Dir beschriebene Punkt in den GD-Templates. Diese Linie nehme ich dann also her, um daran den Sitz meiner Hosen zu kontrollieren.


    Vielen Dank nochmals für Deine Mühe und die ausführlichen Erklärungen und Bebilderungen, für mich ist das Thema echt ein Knackpunkt, und es wäre blöd, wenn ich das Schrägerstellen mit dem GD nicht könnte; würde doch so gerne möglichst viel am Bildschirm machen....


    nähfloh

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nähfloh,


    denkst Du auch daran, dass es nicht nur auf die Schrägstellung der Hinterhose ankommt?


    Wichtig ist auch, dass man das Gesamtmaß/Gesamtlänge hinbekommt, nämlich das Maß: Taille hinten bis Taille vorne durch den Schritt gemessen.


    Alternativ kann man auch an eienr fertigen Hose messen. Dabei muss man aber darauf achten, dass man nachkontrolliert, wie hoch die Hose sitzt, bzw., wieviel tiefer sie unter der Taille sitzt.

  • hier wäre übrigens ein Bild, dass meine Vorstellung von der Lage der Gesäßlinie in Vorder- und Hinterhose deutlicher macht:


    http://books.google.de/books?i…%C3%A4%C3%9Flinie&f=false


    (auf Seite 155 des "Bekleidungslexikons")


    Grüße vom Nähfloh.


    P.S. in der Vorschau zu diesem Beitrag sehe ich, dass der Link in diesem Post nicht richtig gesetzt wird, obschon ich das url-Feld gedrückt habe.... bei Problemen url einfach kopieren und in das Browser-Feld für die url setzen.

  • ja, danke ursel, ich habe mich jetzt von vorne bis hinten vermessen und dann wieder zurück :lol:


    ich bin gespannt, ob ich auf die richtige Länge meiner Schrittkurve (65 cm) komme und ob wie ich sie nach in die Vorderhose (29 cm) und in die Hinterhose (36 cm) bringe. Und ob dann der Spaltdurchmesser (an meinem Körper 23 cm; vorne 11,5 cm und hinten 11,5 cm) noch stimmt. Und ob ich drittens mit meinen Oberschenkeln hinkomme (ich brauche vorne generell mehr Oberschenkelweite als in den mir bekannten Konstruktionsvorschriften vorgesehen). Das wird auf einiges Herumschieben (und -tüfteln) hinauslaufen...


    Deshalb wollte ich ja den GD, weil ich da alles hübsch am PC machen kann und mir alle Längen gleich angezeigt werden 8)


    So weit bin ich aber noch nicht. Im Moment tüftle ich noch an der Abnahme meiner Schrittkurve. ich will erst meine realen Kurven haben, bevor ich in medias res gehe. Alumethode bringt nichts. Mit Fimo habe ich es probiert, bringt auch nichts. Eine gutsitzende Hose habe ich nicht, deshalb ja der ganze Aufwand.


    herzlich, nähfloh.

    • Offizieller Beitrag

    Nimmst Du "Generic Template" aus dem Style Set 2 ?


    Damit kann man auch vorne mehr Oberschenkelweite eingeben.
    Ich würde vorne mal die Schrittspitze etwas erweitern, also etwas herausziehen und damit die Oberschenkelinnweite erhöhen.


    Wenn es zuviel ist, kannst Du es an der Hose ja wieder wegnehmen.



    Ich habe auch die verschiedensten Methoden probiert, um eine Schrittkurve abzunehmen. Ich kann gar nciht alles aufzählen, was ich ausprobiert habe, den Baumarkt rauf und runter :mrgreen:


    Bei mir ging dann die Alumethode doch am besten, aber mit einer richtig dicken Aluwurst.


    Das Problem ist halt, dass man, wenn man die Wurst richtig schön angelegt hat, sie ja wieder vom Körper wegknicken muss, da man sonst nicht rauskommt.
    Deshalb muss man den Körperquerschnitt ermitteln (das geht gut mit dem Messwinkel) und die Aluwurst dann so ablegen dass die obere Öffnung dem Körperquerschnittsmaß entspricht. Dann kann man die Kurve in etwa für den Schnitt nehmen.

  • Zitat von Sulka

    Nimmst Du "Generic Template" aus dem Style Set 2 ?


    nein, Ursel, Dir sei aber versichert, dass da von mir eine Bestellung kommt :wink: . weiß schon, dass Style set 2 mehr Hosenpunkte beeinhaltet und die Möglichkeit, Hosenbeine (brauch das vor allem an der inneren Beinnaht) gekurvt zu zeichnen.


    Schrittspitze erweitern.... grübel.... das Problem dabei: wenn ich mit dem GD nun meine Schrittkurve auf meine 65 cm gebracht habe (meine Theorie zur Vorgehensweise ist: als erstes Schrittkurve am Körper ermitteln und auf den Schnitt übertragen; 2. 'gesäßwinkel' am Körper ermitteln und Hinterhose entsprechend schräg/gerade stellen) und dann die Schrittspitze erweitere, dann habe ich damit ja auch die Schrittkurvenlänge wieder erhöht..... :cry: insofern sammle ich derzeit Möglichkeiten, die Oberschenkelweiten zu verändern ohne die Schrittkurvenlänge damit ebenfalls zu verändern.


    Zur Schrittkurvenabformung: ja, natürlich muss man darauf achten, dass die beiden alukurvenenden den selben abstand wie der Körperdurchschnitt im Profil hat. Auch, dass man nicht zu eng misst (im Pospalt), weil das (mindestens) auf eine zu kurze Leibhöhe hinausläuft .


    ich denke derzeit über Gips oder über noch lieber über duct-Tape nach, mal sehen :roll: hast Du auch das probiert? bzw. was vermutest du, was mit diesen Materialien passiert?


    grüße, nähfloh.

  • im Übrigen brachte auch die Vermessung über den Bodyscanner nichts (size germany Projekt....).


    ich habe mir alle meine Werte geben lassen, und sie passen. Aber der gescannte Wert zur Leibhöhe ist total falsch, viel zu groß.


    Was halt nun einfach daran lag, dass meine Oberschenkel im oberen Bereich aneinandergedrückt sind. Das hat der Scanner dann halt so gescannt und die Leibhöhe als dementsprechend unnatürlich lang angenommen, so als sei ich an den Oberschenkeln zusammengewachsen. Man müßte scannen in einem Bogen von vorne (taillenhöhe), runter um den schritt herum und dann nach hinten. und zwar müßten dann die Füße so weit auseinanderstehen, dass die Oberschenkel die Sicht nicht versperren.... :roll:


    nähfloh

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