Die Höflichkeit gebietet, dass ich mich vorstelle.
Mein Name ist Frau Bratbecker. Ich wohne in der Nähe des Weißwurst-Äquators und nähe seit ca. 1990. Damals schenkte mir meine Mutter eine Nähmaschine zum Geburtstag. Jedes mal, wenn ich wieder zum Heimaturlaub erschien, trug ich etwas neues Selbstgeschneidertes. Meine Mutter war vom Erfolg ihres Geschenks so begeistert, dass sie mir im Jahr darauf ein Kochbuch schenkte. Leider nicht mit demselben Effekt. Ich esse lieber, als dass ich koche.
Ein einwöchiger Schnittdesign-Kurs im Jahr 2004 sicherte mir Autarkie auf dem Schnittmuster-Sektor und adelte meine Hobbyschneiderei zum Hobbydesign. Ich nähe primär Bürotaugliches in gewagtem Maus-, Stein- oder Feldgrau. Wenn mich diese Farbpalette langweilt, ist auch schon mal Rüschiges in allen marktgängigen Pinktönen für die Töchter meiner Freundinnen angesagt.
Meinen Mann habe ich beim Rotweinverschütten kennen gelernt. Der Teppich unseres Wohnzimmers zeugt vom gemeinsamen Hobby. Er (der Mann, nicht der Teppich) behauptet, ich hänge an der Nadel und brauche regelmäßig Stoff. Den besorge ich mir am liebsten alle ein bis zwei Jahre bei meinen bevorzugten Dealern in Berlin oder Hamburg. Meine Berufstätigkeit sorgt dafür, dass der Vorrat eine Weile vorhält.
Als Mitglied der etwas vernachlässigten Zielgruppe von längeren Menschen muss ich seit dem Niedergang der Neue Mode-Fertigschnitte zuviel an den gängigen Schnitten ändern. Schnitte aufzustellen dauert mir mittlerweile zu lange, deshalb versuche ich’s nun mit dem Garment Designer. Ich freue mich, hier Gleichgesinnte gefunden zu haben und schicke einen Gruß in die Runde.
LG
Frau Bratbecker